In den vergangenen 20 Jahren wurden mehr als 1.000 Forschungs-Kooperationsprojekte in Oberösterreich unterstützt (Bild: pixabay.com)

Forschungsergebnisse so rasch wie möglich in Unternehmen zu bringen und in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen umzuwandeln, ist ein wichtiges Anliegen. Ein erfolgreiches Instrument dafür ist die Initiative TIM – Technologie- und Innovationsmanagement. Damit unterstützt das Wirtschaftsressort des Landes OÖ vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die erstmals mit einer Forschungseinrichtung zusammenarbeiten, um ein F&E-Vorhaben umzusetzen. Das Förderprogramm wird von der oö. Standortagentur Business Upper Austria abgewickelt und ist kürzlich verlängert worden.

Vor allem für KMU gibt es aufgrund des finanziellen Risikos sowie durch die organisatorischen Rahmenbedingungen eine Hemmschwelle, ein Forschungsprojekt mit einem Partner wie einer Fachhochschule, Universität oder einer anderen Forschungseinrichtung umzusetzen. Hier kommt die Initiative TIM ins Spiel und bietet eine umfassende Unterstützung durch erfahrene TIM-Berater, die etwa bei der Suche nach dem passenden F&E-Partner, Patentrechtsexperten und Gründungseinrichtungen helfen. Die Anbahnungskosten einer solchen Forschungskooperation können bei erstmaliger Zusammenarbeit auch durch eine eigens dafür vorgesehene Förderung unterstützt werden. Darüber hinaus helfen die TIM-Berater beim Zugang zu weiteren regionalen und nationalen F&E-Förderungen. Alleine in den vergangenen fünf Jahren sind so mehr als zehn Millionen Euro F&E-Förderungen an oberösterreichische Unternehmen geflossen.

Die Initiative TIM wurde 2000 als Kooperation von Land und Wirtschaftskammer Oberösterreich gestartet. Mehr als 1.000 Kooperationsprojekte von Unternehmen mit Forschungseinrichtungen wurden seitdem initiiert, die rund 40 Mio. Euro Entwicklungsausgaben in den Unternehmen und gleichzeitig auch 13 Mio. Euro Rückflüsse in heimische F&E-Einrichtungen ausgelöst haben. Seit dem 1.1.2021 wird die Initiative vom Land OÖ alleine weitergeführt und operativ wie bisher von Business Upper Austria betreut. Hier zwei Beispiele:

Übungsszenarien als Hologramm
REALSIM ist ein international tätiges Unternehmen für Mixed Reality. Der Betrieb aus Ansfelden hat eine revolutionäre Visualisierungstechnologie entwickelt, mit der Einsatzkräfte realitätsnahe Übungen durchführen können. Ein Haus oder Flugzeug wird dabei beispielsweise vom Hologramm eines Brandes überlagert.

Hologramme ermöglichen realitätsnahe Einsatzszenarien zu Übungszwecken. (© REALSIM)

Zum Erfolg von REALSIM hat auch beigetragen, dass sich das Unternehmen immer wieder im Rahmen der Technologieberatungsinitiative „TIM – Technologie- und Innovationsmanagement“ zu Förderungen beraten hat lassen. Das Unternehmen reichte als Ergebnis dieser Beratung ein easy2innovate-Projekt zur Förderung ein. Der TIM-Berater vermittelte die FH OÖ – Campus Hagenberg als Forschungspartner und empfahl weiters, den „Patent.Scheck“ zu nutzen. Damit werden 80 Prozent der Patentierungskosten von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.

Für Unternehmer Thomas Peterseil hat sich die Beratung durch die Standortagentur Business Upper Austria somit gleich mehrfach ausgezahlt. Im Rahmen des Enterprise Europe Netzwerks EEN konnte seine Firma eine kostenlose Patentrecherche und -beratung in Anspruch nehmen. REALSIM meldete daraufhin ein nationales und inzwischen erteiltes Patent sowie ein Weltpatent als Basis für internationale Patente an.

Fischschleuse liefert auch Strom
Das Linzer Start-up-Unternehmen Fishcon hat eine innovative Aufstiegshilfe für Fische entwickelt, die gleichzeitig Ökostrom erzeugt. Fishcon liefert vor allem für Kleinwasserkraftwerke eine einfache, preiswerte und platzsparende Alternative zu herkömmlichen Wanderhilfen.

Die Experten der oö. Standortagentur Business Upper Austria überzeugten Unternehmensgründer Bernhard Mayrhofer, dass Oberösterreich der beste Firmenstandort ist und leisteten professionelle „Starthilfe“. Auch in diesem Projekt konnten mit Unterstützung von TIM Landes- und Bundesfördermittel generiert werden.

24.1.2021 / Autor: Paul Christian Jezek / p.jezek@lex-press.at