Österreichs Jungunternehmer zeigen sich optimistisch, was das Ergebnis der Nationalratswahl angeht. „62% glauben, dass es sich positiv auf die heimische Gesamtwirtschaft auswirken wird“, fasst Amelie Groß, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW), die Stimmung der jungen Selbstständigen zusammen.

Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage wird positiv beurteilt: „Knapp zwei Drittel erwarten einen weiteren Anstieg der Konjunktur. Ausgezeichnete Aussichten – die sich aber nur mit konsequenter Umsetzung der angekündigten Reformen auch langfristig bestätigen werden“, so Groß.

Hohe Erwartungen an neue Regierung
Knapp zwei Drittel der Befragten glauben, dass die neue Regierung für bessere Rahmenbedingungen in Österreich sorgen wird. Man ist außerdem der Meinung, dass die jeweilige Regierungskonstellation großen Einfluss auf die Entwicklung des Landes hat (80%).

Neben der Senkung der Steuern und Abgaben (82%) sowie der Beseitigung von unnötigen bürokratischen Hürden (68 %) wünschen sich die jungen Selbstständigen eine Reform des Pensionssystems (47%) und Maßnahmen gegen den bestehenden Fachkräftemangel (45%).

Auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur (42%) steht weit oben auf der Liste. (Das Ziel der Mission: Breitband – 100 Mbit/s für alle – ist im Regierungsprogramm enthalten.)

Die positive wirtschaftliche Entwicklung schlägt sich nun auch im Optimismus der Jungunternehmer nieder. 64% glauben an einen anhaltenden Konjunkturanstieg und 25% an eine Stagnation. Nur 7% gehen davon aus, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage verschlechtern wird. 80% glauben dabei auch an eine positive (38%) oder konstante (42%) Entwicklung ihrer Ertragslage.

Der Konjunkturanstieg spiegelt sich laut einem Fünftel der Befragten auch im Kaufvolumen der Kunden wider. Auf die Frage, ob man in seinem Geschäft in den letzten Monaten einen Anstieg der Ausgaben bemerkt habe, antworten 21% der Befragten, dass sie einen starken Anstieg wahrnehmen, von dem sie auch stark profitieren. 39% merken einen leichten Anstieg.

Investitionsbereitschaft steigt weiter an
Die Jungunternehmer wollen auch 2018 wieder mehr investieren. Über ein Drittel (38%) plant, die Investitionstätigkeiten im nächsten Jahr zu steigern – ein Trend, der seit Mai 2015 (16 %) anhält. 43% werden ihre Investitionsaktivitäten immerhin konstant halten. Nur 17% planen eine Verringerung der Investitionen. 40% der Befragten wollen auch in neue Mitarbeiter investieren. Ein Fünftel schließt die Aufnahme neuer Mitarbeiter in den nächsten Monaten jedoch aus. Eine Senkung der Lohnnebenkosten ist daher dringend notwendig, um Neueinstellungen zu ermöglichen.

Erwünscht sind weiters u. a. die Sicherung eines ganztägigen, individualisierten Schulangebots und die Einführung eines echten Beteiligungsfreibetrags zur Mobilisierung von privatem Kapital.

6.1.2018, Autor: Paul Christian Jezek / paul.jezek@lex-press.at