Der österreichischen Automotive-Industrie wird mehr als ein Zehntel (!) des gesamten heimischen BIP zugerechnet. Während aber internationale Probleme und Skandale den Erfolgsrun der Branche so gut wie gar nicht tangieren, wird die alpenrepublikanische Industriepolitik – oder, genauer: ihre Nicht-Existenz – heftig kritisiert.

„Wir vermissen ein klares Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger zu unserer Branche und zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes schmerzlich“, Dietmar Schäfer, Vorsitzender der ARGE Automotive

Die Jubelmeldung bewies die Bedeutung des Automotive-Standorts: Seit Anfang des Jahres fertigt Magna Steyr für BMW Autos der neuen 5er-Serie. Damit werden nach sechsjähriger Pause erstmals wieder in Graz BMW-Modelle vom Band laufen, bestätigt BMW-Produktionsvorstand Oliver Zipse. Durch den Großauftrag an Magna Steyr erwartet sich BMW vor allem eines: hohe Flexibilität. Geplante Stückzahlen will Zipse nicht bekanntgeben, da diese von der Nachfrage abhängen, aber es gebe eine feste Produktionsverteilung zwischen Dingolfing und Graz. „Ich bin mir sicher, dass der neue 5er ein großer Erfolg wird und Magna hohe Volumen fertigen wird.“

Günther Apfalter, Präsident von Magna Europe und Magna Steyr (© Magna)

„Wir sind sehr stolz darauf, unsere langjährige Partnerschaft mit BMW mit der Produktion der neuen 5er-Reihe fortzusetzen“, kommentiert Günther Apfalter, Präsident von Magna Europe und Magna Steyr. „Die neuerliche Zusammenarbeit unterstreicht das Vertrauen der BMW Group in unsere Fähigkeiten, hervorragende Qualität in der Fahrzeugfertigung zu liefern.“ Die Partnerschaft zwischen Magna und BMW wurde 2001 initiiert, zwei Jahre später lief der erste von Magna in Graz gefertigte BMW X3 vom Band, später auch Mini Countryman und Mini Paceman. Bezüglich Entwicklung werde Magna „bei einigen Teilumfängen als Partner eingebunden sein“, BMW sieht laut Zipse „Magna Steyr definitiv langfristig als einen strategischen Partner“. Es sei für BMW auch kein Problem, dass dort auch Fahrzeuge der Konkurrenz gebaut werden.

Mit den neuen Kundenaufträgen der BMW Group und von Jaguar Land Rover sowie der Vertragsverlängerung zum Bau der Mercedes-G-Klasse werden ab dem Jahr 2018 rund 200.000 Fahrzeuge die Grazer Werkshallen verlassen – doppelt so viele wie derzeit. Und dafür werden deutlich mehr Mitarbeiter gebraucht: Rund 3.000 sollen in den nächsten zwei Jahren dazukommen, vor allem in der Produktion. Konkret geht es um Montage, Lack und Logistik, präzisiert Magna-Steyr-Personalchef Hansjörg Tutner: „Die neuen Kollegen müssen körperliche Einsatzbereitschaft mitbringen, Bereitschaft für Schichtbetrieb, Deutschkenntnisse und Freude am Automobil.“ Die Um- und Ausbauarbeiten für die neuen Aufträge laufen bereits auf Hochtouren: Magna baut bereits mehrere Hallen im großen Umfang um.

(© bmwblog.com)

Production Units
Auch in Karlstein an der Thaya wird gerade spektakulär ausgebaut, weil die internationale Kfz-Industrie „Made in Austria“ in großem Umfang vertraut. Pollmann Austria ist an die Kapazitätsgrenzen gestoßen, mit dem Bau einer neuen Halle mit mehr als 1.200 m² wird die Produktionsfläche am Werksgelände erweitert. „Die Bauteile und Baugruppen, die wir für unsere Automotive-Kunden in Großserie herstellen, werden immer anspruchsvoller“, erklärt Geschäftsführer Erwin Negeli. Daher nehmen auch die Anforderungen an Fertigungsprozesse und die Komplexität der Fertigungsmaschinen weiter zu. Spritzgussmaschinen und deren nachgeschaltete Anlagen verschmelzen immer mehr zu „Production Units“, die einen entsprechenden Platzbedarf mit sich bringen. Die Peripherieeinrichtungen an den Pollmann-Anlagen sind auf dem neuesten Stand der Technik und werden den Sauberkeitsanforderungen der Produktion von morgen gerecht.

Mit Prozessinnovation zu neuen Möglichkeiten, (© Pollmann.com)

„Die Logistikflächen im Umfeld sind perfekt auf die Fertigungstakte abgestimmt, die Anlagen bieten ein Maximum an Arbeitssicherheit“, garantiert Negeli. Neben den Automatisierungsanlagen werden eine zentrale Kunststoffgranulat-Vortrocknungsanlage für die Beschickung der neuen Spritzguss-Anlagen und eine separate Druckluft- und Energieversorgung installiert. Die Kühlanlage für den neuen Produktionsbereich ist in das Energie-Rückgewinnungssystem integriert – diese Energieeffizienzmaßnahme entspricht den Anforderungen der ISO 14001 und leistet erneut einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Produktion. Der neu gewonnene Platz ist bereits vor Baubeginn mit einem Großprojekt im Türschlossbereich zu einem guten Teil verplant. „Das freut uns sehr“, sagt Negeli, „denn es zeigt, dass wir im Segment Türschloss nicht nur bei unseren bestehenden Kunden gut etabliert sind. Wir konnten nun zusätzlich ein anspruchsvolles Projekt bei einem neuen Kunden gewinnen.“

Erwin Negeli, GF Pollmann Austria GmbH (© Pollmann)

Am Standort Karlstein ist Pollmann spezialisiert auf die Fertigung von komplexen Kunststoff-Metall-Verbindungen in hoher Stückzahl und Know-how-Träger bei der Entwicklung und Produktion von Umspritz-Teilen. „Entscheidend ist dabei, dass wir hier nicht nur als Spritzgießer auftreten, sondern entlang der Wertschöpfungskette des Produktes nachgelagerte Prozesse mitanbieten können, z. B. das automatisierte Setzen von Mikroschaltern, das Löten von Dioden, oder Verarbeitungsschritte wie Vergießen, Schweißen, Nieten oder Taumeln“, erläutert Negeli. Die Entscheidung zur Erweiterung in Karlstein sei „ein klares Bekenntnis von Geschäftsführung und Eigentümer zu diesem Standort und Ausdruck einer sozialen Mitverantwortung für die Region des nördlichen Waldviertels und den Menschen hier“.

Mit brennender Sorge
Alles eitel Wonne also für den Automotive-Standort Österreich? Das leider nicht. Im Gegenteil, man müsse sich um die Zulieferindustrie Sorgen machen, warnt Dietmar Schäfer, Vorsitzender der ARGE Automotive. Anlass für diese pessimistische Einschätzung ist eine Studie des Industriewissenschaftlichen Institutes (IWI). Ausgewählt und analysiert wurden dabei speziell jene Standortfaktoren, die für die Automotive Zulieferindustrie von besonderer Relevanz sind. Demnach hatte Österreich noch im Jahr 2010 exakt 463 Punkte verbucht und war damit ähnlich gut aufgestellt wie Deutschland mit 471 und deutlich besser als Großbritannien mit 450 Punkten. Ein halbes Jahrzehnt später sieht das Bild ganz anders aus: Während Großbritannien sich seit 2010 um 72 Punkte verbesserte und Staaten wie Deutschland und die Schweiz ihre guten Positionen halten konnten, ist Österreich in der IWI-Studie um 59 Punkte zurückgefallen.

Bei nahezu allen Indikatoren geht die Kurve deutlich nach unten. „Extrem bedauerlich an den Zahlen ist, dass nach einer kurzen Erholung 2011/12 die Dynamik des Rückfalls wieder zugenommen hat“, moniert IWI-Leiter und Studienautor Herwig Schneider. Besonders schmerzhaft für die Branche ist das deutliche Abrutschen in der Kategorie Forschung, Technologie und Innovation. In den letzten fünf Jahren habe es in dieser Kategorie eine drastische Verschlechterung um 15 Punkte gegeben. „Wir vermissen eine zukunfts- und wachstumsorientierte Technologiepolitik“, spricht sich Schäfer für eine Attraktivierung der technisch-naturwissenschaftlichen Berufe, eine Förderung der Neugier an MINT-Fächern in der schulischen Ausbildung, angemessene Förderkriterien und einen geringeren bürokratischen Aufwand bei der Fördermittelvergabe aus. „Wollen wir in den nächsten zehn Jahren weiter zu den Innovationsführern zählen, muss Österreich bei den Themen Bildung, Forschung und Entwicklung ansetzen.“ Andernfalls verliere der Industriestandort Österreich nicht nur lokale Wertschöpfung, sondern auch Arbeitsplätze. „Wir stehen in einem internationalen Wettbewerb und die Rahmenbedingungen dafür verschlechtern sich zusehends“, so Schäfer. Stichwort Steuern: „In den Bereichen, die für unsere Branche so wesentlich sind, hakt es: bei der autofeindlichen Politik, detto bei der Innovationsfeindlichkeit am Beispiel der Streichung der steuerlichen Begünstigung von Dienstnehmererfindungen.“

Auch bei den Arbeitskosten wächst der Druck seit Jahren. Schäfer: „Österreich gehört schon jetzt zu den Ländern mit den am schnellsten wachsenden Arbeitskosten. Eine weitere Verteuerung der Arbeitskosten können wir uns nicht mehr leisten. Die Weltmarktpreise für unsere Produkte orientieren sich nicht an der österreichischen Sozialpolitik.“ Der Branchensprecher sieht Österreich auf einem gefährlichen Weg: Von 2008 bis zum Vorjahr sind die Lohnstückkosten bei uns um rund 16 % gestiegen, die industriellen Arbeitskosten laut Eurostat seit 2007 sogar um 23 %. Vor dem Hintergrund des stärker werdenden internationalen Wettbewerbs, stetig wechselnder (Produktions-)Bedingungen und eines weltweiten Konzentrationsprozesses in der Automotiven Zulieferindustrie unterstreicht die Branche vehement die Notwendigkeit flexibler Arbeitszeitmodelle. „Wir sind nicht die Ersten, die sagen, dass wir den Faktor Arbeit in Österreich nicht noch weiter verteuern dürfen“, so Schäfer.

Vernetzung mit den Herstellern
Die internationalen Probleme und Entwicklungen hat die heimische Branche hingegen verblüffend gut im Griff. Natürlich profitieren die österreichischen Autozulieferer dabei von der stetig hochbleibenden Anzahl an Neuzulassungen in Europa, den USA und Asien sowie auch den tiefen Rohstoff- und Energiepreisen. Wer aber meint, Abgas-Skandal, Lieferanten-Zwistigkeiten und Co. ließen die „Insel der Seligen“ erzittern, irrt. Negative Folgen seien zumindest bis jetzt kaum bis gar nicht spürbar, es gebe weder Auswirkungen auf den Preis noch auf die Produktionsmengen. „Die Verträge laufen in der Regel über mehrere Jahre mit einer festen Bandbreite von Abnehmern“, weiß Ludwig Mertes, Markenvorstand für PRISMA Die Kreditversicherung. „Auswirkungen wären daher frühestens in einem Jahr spürbar.“

In der Steiermark sieht man VW-Abgas-Skandal wie auch das EU-Austrittsvotum des Vereinigten Königreichs nicht ganz so entspannt. Auf die Auftragslage seien zwar noch keine direkten Auswirkungen zu erkennen, allerdings gerieten die VW-Zulieferer demnächst wohl doch unter (noch) stärkeren Kostendruck. „Das Sparpaket bei VW bekommen die Zulieferer natürlich zu spüren“, sagt AC-Styria-Geschäftsführer Wolfgang Vlasaty. Für die börsennotierte Polytec mit einem Umsatz von zuletzt knapp 630 Mio. Euro z. B. ist VW mit einem Umsatzanteil von knapp 30 % der wichtigste Kunde. Die Wolfsburger werden mit Zylinderköpfen, Ölwannen und Unterboden-Elementen beliefert. „Im Bereich Motorraumteile aus Kunststoff sind wir größter VW-Lieferant in Europa“, bekräftigt Polytec-CEO Friedrich Huemer. Marcus Berret, bei Roland Berger für das weltweite Automobilzuliefergeschäft verantwortlich: „Die Autohersteller verstoßen immer häufiger gegen die Regeln: Sie ziehen bereits erteilte Aufträge zurück, sie verlangen Preisreduzierungen als Bedingung für einen Auftrag, und wenn der Zulieferer den Rabatt gewährt, bekommt er den Zuschlag trotzdem nicht.“

Der Brexit wiederum könnte zu einem niedrigen Pfund und damit zu weniger Verkäufen nach Großbritannien führen, was etwa für Magna oder den Motoren- und Antriebsspezialisten AVL List durchaus ins Gewicht fallen könnte.

Ein Pluspunkt hingegen: Österreich verfügt über eine gute Verteilung bei den Aufträgen unter den Erstausrüstern (OEM, Original Equipment Manufacturer). Diese sind aus Deutschland Volkswagen, BMW und Mercedes mit allen ihren Marken, aus Italien Fiat und aus Frankreich Peugeot/Citroen und Renault. „Die Vernetzung mit Renault ist ein strategisch wichtiger Schritt in Hinblick auf mehr Internationalisierung der oberösterreichischen Automobilzulieferbranche“, sagt der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. So waren im Sommer 2016 im Rahmen eines eigenen Lieferanteninnovationstages, den die beiden Automobil-Cluster OÖ und Stmk. in Kooperation mit dem AußenwirtschaftsCenter organisiert hatten, rund drei Dutzend Unternehmen in die Pariser Zentrale von Renault Nissan eingeladen worden. Dabei gab Renault Nissan die Themenbereiche vor, zu denen die Zulieferer ihre Innovationen und neuen Ansätze präsentieren konnten: Ideen und Technologien zu Connected Mobility, autonomes Fahren, Smart Materials und emissionsfreie Elektrofahrzeuge waren gefragt. Andreas Kuhn, Geschäftsführer der Andata Entwicklungstechnik GmbH, eines Kleinunternehmens, das sich intensiv mit intelligenten digitalen Lösungen für Verkehrsregelung und Fahrzeugsicherheit beschäftigt: „Die digitale Revolution wird nicht nur in den Fahrzeugen, sondern auch in den geschäftlichen Beziehungen zwischen Autoherstellern und deren Zulieferern stattfinden (müssen).“ Miba Hightec Coatings konnte ebenfalls mit zwei neuen Technologien bei Renault Nissan Aufmerksamkeit wecken.

Auch für Bosch Österreich sind Lösungen für vernetzte Mobilität ein strategisches Ziel. „In Zeiten der Vernetzung über das Internet der Dinge gehen wir mit unserer Vielseitigkeit in die Offensive“, berichtet Alleinvorstand Klaus Peter Fouquet. „Gerade am Thema Vernetzung zeigt sich die neue Reichweite unserer „Mobility Solutions“: Zum einen neue Produkte über das Auto hinaus, etwa Services für den Stadtverkehr. Zum anderen neue Kunden über die Automobilindustrie hinaus – in Zukunft können es alle Verkehrsteilnehmer sein.“ Bosch trage „agil zu den Veränderungen bei“. Fouquet: „Dabei werden wir nicht stehen bleiben. So können wir das Fahrzeug auch mit dem Smart Home vernetzen – so dass z. B. die Navigation die Heizung anweist, das Wohnzimmer rechtzeitig vorzuwärmen, bevor wir dorthin zurückkehren. Daraus entsteht eine neue Lebensqualität. Mit der Vielseitigkeit unseres Know-hows haben wir die besten Voraussetzungen für die Mobilität der Zukunft.“

Denn die vernetzte Mobilität wird sich zum zentralen Wachstumstreiber der Automobilindustrie entwickeln, sind die internationalen Experten einig. Bereits 2017 werde das Connected-Car-Segment ein Umsatzvolumen von 40 Mrd. Euro umfassen, um sich bis 2021 auf 123 Mrd. Euro zu verdreifachen. Autos werden zunehmend als Gesamtpaket von Dienstleistungen statt Einzelteilen verstanden. Um diese Potenziale auszuschöpfen, müssen sich auch die Zulieferer konsequent digital ausrichten und sich von Produkt- zu Softwareunternehmen wandeln. „Dies stellt eine große Herausforderung dar und erfordert neben einem neuen Produktverständnis auch neue Innovationsansätze und -prozesse sowie eine andere Unternehmenskultur“, rät Alex Koster, Partner und Digitalexperte von Strategy&, dem globalen Strategieberatungsteam von PwC. Denn das enorme Marktpotenzial und die zahlreichen Schnittstellen mit mobilen Endgeräten, Software- und Internetanwendungen locken verstärkt branchenfremde Digitalplayer wie Apple, Google oder Uber in das Automobilsegment. „Die ungewöhnliche Allianz von Audi, BMW und Daimler, um für 2,8 Milliarden Euro von Nokia den digitalen Kartenanbieter Here gemeinsam zu übernehmen, war da vermutlich nur der Anfang“, meint Koster. „Nur jene Automotive-Unternehmen, die sich an die Geschwindigkeit der Informations- und Technologiefirmen sowie an ihre Innovationen und Prozesse anpassen, können die Bedürfnisse der Autofahrer in Zukunft erfüllen und zum kundenorientierten Dienstleister werden“, bestätigt KPMG Partner Yann-Georg Hansa.

Top-Trend Sicherheit
Wie die Technologiegrenzen verschwimmen und auf welche Trends die heimischen Zulieferer zu achten haben, beweist mit der voest-alpine das forschungs“stärkste“ Unternehmen Österreichs, dem man noch vor einigen Jahren kaum Berührungspunkte zum Automotive-Sektor zugebilligt hätte. Jetzt hat die zur Metal Forming Division gehörende voestalpine Rotec GmbH die Summo Corp. mit Headquarter in Burlington (Kanada) erworben. Aus gutem Grund: Summo gilt als State-Of-The-Art-Produzent von hochqualitativen Rohrkomponenten für die Automobilindustrie und ist damit eine hervorragende Ergänzung für das hochwertige voestalpine-Produktportfolio im Bereich automotiver Sicherheitskomponenten. „Sicherheit wird auch in Zukunft oberste Priorität im Automobilbau haben“, weiß Peter Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Forming Division. „Mit dieser Akquisition wird die voestalpine zum führenden Anbieter für passive Sicherheitsteile im gesamten NAFTA-Raum!“ Womit sich der Zuliefererkreis mit einer weiteren Erfolgsmeldung schließt …

Die größten österreichischen Autozulieferer – Unternehmen Umsatz 2015 in Mrd. Euro

  1. 3,8 – BMW Motoren
  2. 2,5 – Magna Steyr
  3. 1,3 – AVL List
  4. 1,2 – Robert Bosch
  5. 1,1 – MAN Truck & Bus
  6. 0,9 – Kromberg & Schubert
  7. 0,9 – Rosenbauer
  8. 0,8 – Zizala
  9. 0,7 – Miba
  10. 0,7 – Hoerbiger
  11. 0,6 – Polytec
  12. 0,6 – Mahle

Quelle: TREND TOP-500, 2016

Motor der Volkswirtschaft
Mit einem Produktionswert von rund 20 Mrd. Euro, einer Wertschöpfung von 5,8 Mrd. Euro und rund 71.100 Beschäftigten zählt die Zuliefer-Branche zu einem der größten und leistungsstärksten Industriezweige des Landes. Die Unternehmen schaffen durch die für die Produktion notwendigen Vorleistungen wiederum Nachfrage in anderen Sektoren. Diese dazugerechnet, initiiert die Automotive Zulieferindustrie insgesamt 35,7 Mrd. Euro an Produktionswert, 13 Mrd. an Wertschöpfung und etwa 179.200 Beschäftigungsverhältnisse in Österreich pro Jahr. Grundlage der Konkurrenzstärke der heimischen Kfz-Industrie ist ihr Produktivitätsvorsprung, der wiederum für eine relativ moderate Lohnstückkostenbelastung trotz des relativ hohen Personalaufwands sorgt.

Globale Trends
• Bis 2020 wird der weltweite Markt im Automobilzuliefergeschäft auf bis zu 2 Billionen Euro anwachsen, prognostiziert die Unternehmensberatung McKinsey & Company. Die weltweit 20 umsatzstärksten Zulieferer der vergangenen Jahre weisen mit 6,6 % jährlichem Wachstum und 4,5 % Rendite überdurchschnittlich gute Kennzahlen aus.
• Das Wachstum im weltweiten Zulieferermarkt um jährlich rund 5 bis 7 % wird von vier Trends geprägt:
– Asien: Derzeit sind europäische Zulieferer in Asien noch unterrepräsentiert. Um mit dem Wachstum Schritt zu halten, müssen sie Kapazitäten in die Region verlagern.
– Kleinere und Mittelklassefahrzeuge (A-, B- und C-Segment): Der Anteil kleinerer Fahrzeuge am Gesamtmarkt wird von 55 % 2001 auf mehr als 72 % im Jahr 2020 ansteigen. Dies bietet Wachstumschancen für Zulieferer, die sich auf dieses Segment fokussieren und gleichzeitig durch effiziente Forschungs- und Entwicklungsprozesse ihre Margen schützen.
– Ersatzteilmarkt: Das Wachstum im Ersatzteilmarkt wird sich von bisher jährlich rund 3 % in den kommenden Jahren auf 4 bis 6 % beschleunigen, bedingt durch starke Steigerungsraten in Asien sowie im Durchschnitt alternde Fahrzeugflotten.
– Wertsteigerung durch zusätzliche Komponenten mit neuen Technologien: Gesetzliche Anforderungen wie z. B. zur CO2-Reduzierung sowie steigende Sicherheits- und Komfortansprüche werden weiterhin ein Wachstumstreiber für Zulieferer sein.

1.10.29017, Autor: Paul Christian Jezek